Als Cem bemerkt, dass jemand das Tupac-Graffiti in ihrem Ort übermalt hat, zündet er mit Eddy symbolisch eine Kerze an. Doch plötzlich sitzt ein Mann dort, der Tupac verdammt ähnlich sieht. Lebt er etwa doch noch? Die Leporello-Jugendredaktorin Fee Huntemann findet, dass der Jugendroman «Tupac is back» von Tobias Steinfeld, «auch Leser:innen und Rap-Nichtkenner:innen überzeugt».
Tupac ist Eddys und Cems grosses Vorbild. Darum rappen die beiden auch selbst. Sie wollen später ebenfalls mit Gangster-Rap berühmt werden. In ihrem Ort gibt es ein Graffiti von Tupac. Aber ein Mädchen übermalt das Bild vor Cems Augen. Eddy zündet am Abend eine Kerze für den Verlust des Graffitis an. Daraufhin erscheint ein Mann, welcher aussieht wie Tupac.
Cems Oma Nene nimmt ihn bei sich zuhause auf. Die beiden wollen unbedingt herausfinden, ob es der echte Tupac ist. Allerdings scheint Tupac etwas in die Jahre gekommen zu sein. Seine Lieblingsserie ist «Bebende Herzen» und er wird höchstens seinem Bonsai gefährlich, den er beschneidet. Deshalb fassen Eddy und Cem einen Entschluss: Sie wollen aus Tupac wieder einen Gangster-Rapper machen. Die beiden sind sich jedoch nicht bewusst, wie gefährlich das Ganze sein kann. Denn Gecko und seine Bande stellen sich gegen die beiden …
Positiv überrascht
Vom Jugendroman «Tupac is back» war ich positiv überrascht. Ich fühlte mich auch als Leserin, die zuvor nie mit Gangster-Rap in Berührung gekommen ist, angesprochen. Und ich konnte auch gut mithalten, ohne über Tupac und sein Leben Bescheid zu wissen. Der Jugendroman ist zudem sehr humorvoll geschrieben, wie der folgende Ausschnitt zeigt:
«Denkt er, Tupac hat sich 25 Jahre lang versteckt? Oder denkt er; seine Auferstehung war anstrengend? Und wie ist die genau abgelaufen? Ob Eddy allen Ernstes glaubt, das hat was mit seiner hässlichen Kerze zu tun?»
Das Buch ist in «Jugendsprache» geschrieben. Es kommen also typische Wörter wie «Bro» oder «gechillt» vor und die Themen Drogen und Erpressung werden indirekt natürlich auch behandelt.
Zum Beispiel hier: «Keiner gibt Gecko Scheisse zu rauchen. Verstehst du das?» Oder: «Der Typ im blauen Jogger packt mich am Hals. Blitzlicht.»
Ich finde es gut, dass der Autor diese Themen behandelt und aufzeigt in was für Situationen Teenager geraten können, die ohne Fürsorge der Eltern aufwachsen müssen. Natürlich ist das Hauptthema aber Tupac selbst.
Rap-Luft schnuppern
Der Jugendroman ist ziemlich lehrreich. Man erfährt viel über Tupac und seinen Aufstieg zum Gangster-Rapper. Ein Highlight sind ausserdem eingeblendete Rap-Texte. Auf der letzten Seite sind sie alle aufgelistet mit den zugehörigen Interpret:innen.
Ich habe mir die verschiedenen Titel angehört und bin bei dem einen oder anderen Rap sogar hängengeblieben. Gerade «Dear Mama» hat mir sehr gut gefallen. Es handelt vom schwierigen Leben Tupacs Mutter, welche trotz einer Gefängnisstrafe und anderen Widrigkeiten ihre Kinder nie im Stich gelassen hat. Auch «Keep ya Head up» ist empfehlenswert. Tupac beschreibt darin, wie stark Frauen eigentlich sind und sie doch den Kopf nicht hängen lassen sollen, da die Menschheit ohne sie gar nicht existieren würde.
Der Jugendroman «Tupac is back» ist eine willkommene Abwechslung – sprachlich und inhaltlich. Und handelt nicht nur von Gangster-Rap und Tupacs Leben, sondern auch von wahren Freundschaften und sozialer Ungerechtigkeit.
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