Witzig, spannend und auch für Erwachsene ein Ohrenschmaus: „Mit Zupf und Strich“ heisst das aktuelle Programm der Kinderband Silberbüx, die das Goldene Krönchen längst im Sack hat – und das junge Publikum dazu. Auf CD eignet sich das interaktive Musiktheater bestens für die lange Fahrt in die Ferien. Der Tipp von Tina Uhlmann.
„Mir sind parat“, klatsch, klatsch, „wänn es Abentüür aafat!“ Und schon singen die Kinder mit, klatschen im Takt und sind – eben: parat, hellwach, ganz dabei. Das müssen sie auch, denn wer träumt, verpasst bei Silberbüx Pointe um Pointe, Tipps und Tricks.
Zum Beispiel den mit dem nächtlichen Ausreissen. Ganz einfach: Man schlaucht Onkel Thomas, der zum Hüten gekommen ist, bis er vor dem Fernseher einschläft und stiehlt sich dann auf leisen Sohlen fort. Wohin? In den Wald natürlich, wo sich die Baumhütte der Geheimbande Silberbüx befindet. Dort warten schon die anderen – jetzt kanns losgehen. Hat jemand Angst vor dem Bär? Vor Stechmücken? Oder vor einem deftigen Streit? Papperlapapp.
Erfinderisch
Die Bande, das sind Brigitte Zuberbühler, Stefanie Hess, Benno Muheim und Maurice Berthele, alle um die Dreissig. Gemeinsam haben sie an der Zürchern Hochschule der Künste Musik und Bewegungspädagogik studiert, um danach „gleich ihren eigenen Kindheitsträumen nachzusteigen.“ Etwa dem Traum, Erfinder zu sein: Da wird „en Chugi, womer d’Ufzig macht“ konstruiert oder „e Veloschanze im Garte / usem Zimmer ä Schüüssscharte“. Lang getüftelt wird nicht – bei Silberbüx herrscht ein flottes Tempo vor, das beim Zuhören unweigerlich mitreisst. Musikalisch gibt ein kleines Ensemble von Streicherinnen und Bläsern aus dem Tonhallen-Orchester den Takt an, hochprofessionell, aber immer zu einem Spässchen aufgelegt.
Multifunktional
Der Bär ist nämlich gar kein Bär, sondern eine Posaune. Die Stechmücke, eine sirrende Geigensaite, sticht die jungen Fans höchstens ins Trommelfell – begeistert schreien sie an der richtigen Stelle „Aua!“. Und wenn die Vier auf der Bühne kakophonisch durcheinanderreden, jede und jeder recht haben will, fallen die Kinder mit ein. Der Dialog zwischen Band und Publikum entsteht leicht, ohne grosse Animation. Dies sicher auch, weil Silberbüx den roten Faden ihrer Geheimbandengeschichte von Stück zu Stück weiterspinnen, singend, erzählend und live natürlich szenisch. Dass das interaktive Musiktheater auch ohne Bühne ab Tonträger funktioniert, ist alles andere als selbstverständlich. Hier ist es gelungen. Chapeau! Und „uf Widergüx mit Silberbüx“.
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