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Die Asteroiden-Hypothese ist umstritten. In der Wissenschaft wird bis heute darüber diskutiert, ob im Übergang vom Zeitalter des Mesozoikums zum gegenwärtigen Känozoikum der Einschlag eines Asteroiden einen Kälteeinbruch verursachte, welcher u. a. zum Sterben der Dinosaurier führte. - Im kleinformatigen Bilderbuch "Das grosse Tier" wird diese Hypothese auf dramatische Weise bestätigt. Denn hier fällt, just im Augenblick höchster Spannung, so zusagen als Moment der Ablenkung in letzter Sekunde, "eine riesige Feuerkugel vom Himmel." Durch diesen Aufprall wiederum fängt die ganze Erde Feuer, eine Katastrophe, die das grosse Tier (ein Dinosaurier) nicht überlebt. Ganz im Gegensatz zum kleinen Tier (einer Eidechse), das Glück hat, weil es sich im letzten Moment in ein winziges Loch retten kann.

Evolutionsdrama mit zwei Figuren
Trotz der tragischen Ereignisse empfinden wir in diesem Moment fast so etwas wie Genugtuung. Denn das kleine Tier war von Anfang an unser Held. Viel sympathischer als das grosse, wilde Tier mit den scharfen Zähnen. Das winzig kleine Tier nämlich, "das war überhaupt nicht wild." Dahin gegen jedoch voller Angst und auch Wut, ob der Schikanen und Verspottung des grossen Tieres. "Wenn das kleine Tier brüllte, macht sich das grosse Tier darüber lustig. Wenn das kleine Tier ganz schnell rannte … rannte das grosse Tier noch viel schneller."

Eine verworrene Situation, starke Charaktere, kräftig-schwarze Pinselstriche und eine gewichtige Botschaft! - Penelope Jossen erzählt in diesem Bilderbuch sowohl schonungslos als auch gerade heraus. Das ist zwar nicht leicht verdaubar, hat jedoch Tiefgang. Und auch Witz, auf sehr sarkastische Weise. Beide Figuren entstehen bzw. bestehen ausschliesslich aus geschwungen gezogenen Linien auf weissem Hintergrund. Erst die Feuerkugel bringt wild gekritzelte Farbe ins Buch: diese rot-orange Farbigkeit unterstreicht die lebensbedrohliche Katastrophe und erhöht die Dramatik der nicht funktionierenden Begegnung zwischen den beiden unversöhnlich getrennten Gestalten.